Schifferstadter Geschichten
Schifferstadt ist eine verbandsfreie Stadt in Rheinland Pfalz, Teil der Europäischen Metropolregion Rhein-Neckar und liegt im Rhein-Pfalz-Kreis und hat mit Stand Juni 2021 fast 22.000 Einwohner. Das Landschaftsbild prägen Äcker, Wiesen und Wald.
Mehrere Knochenfunde lassen auf eine fränkische Siedlung schließen, die etwa im 6. Jhd. n. Chr. entstanden ist.
Schifferstadt entstand durch den Bau eines fränkischen Königshofes. König Ludwig der Deutsche erwähnte erstmals den Ort Sciffestad in einer Urkunde vom 25. Mai 868, in der er einen Gütertausch zwischen Bischof Gebhard I. von Speyer und einem Grafen Christian besiegelt ( 3 Tagwerk Land gegen 1 Weinberg in Achenheim). Die Silbe „scif“, althochdeutsch auch „scef“, bedeutet Schiff. Es gibt mehrere Deutungen des Ortsnamens, könnte zusammenhängen mit der damaligen Flößerei auf dem Rehbach.
Über einen langen Zeitraum existierten nebeneinander die Gemeinden Klein-Schifferstadt (umgangssprachlich „Dörfel“) und Groß-Schifferstadt, die allerdings erst im 14. Jahrhundert namentlich unterschieden wurden. 1035 vergab Kaiser Konrad II. Groß-Schifferstadt als Lehen an das Kloster Limburg, Klein-Schifferstadt verblieb im Besitz der Salier. 1065 wurde Schifferstadt zusammen mit der Abtei Limburg durch Kaiser Heinrich IV. an das Hochstift Speyer übergeben, in dessen Besitz es bis 1797 blieb. Klein-Schifferstadt dagegen wurde 1331 als Teil der Landvogtei Speyergau an die Pfalzgrafschaft bei Rhein (später Kurpfalz) verpfändet, in deren Besitz es bis 1708 blieb. Dennoch behielt das Kloster Limburg Herrschaftsrechte in Klein-Schifferstadt, die auch nach der Aufhebung der Abtei Limburg und der Einführung des calvinistischen Glaubens im Jahre 1574 fortbestanden. 1709 trat die Kurpfalz alle Rechte an Klein-Schifferstadt dem Hochstift Speyer ab, wodurch Groß- und Klein-Schifferstadt vereinigt wurden.
Schifferstadt wurde 1797 während der französischen Besatzung der französischen Republik angegliedert und kam danach 1816 unter bayerische Verwaltung. 1817 erhielt Schifferstadt das Recht zur Selbstverwaltung, gehörte bis 1946 zu Bayern, danach zum Landkreis Speyer im neu geschaffenen Land Rheinland-Pfalz.
1930 trat Schifferstadt Gebietsteile zur Bildung der neuen Gemeinde Limburgerhof ab.
Am 1. Oktober 1950 erhielt Schifferstadt das Stadtrecht.